Wing Tsun

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Wing Tsun2020-03-12T12:43:12+01:00

KEIN KAMPFSPORT MIT REGELN,
SONDERN EIN KAMPFKUNST-SYSTEM

Im Wing Tsun wird besonders auf die Technik der Bewegungen geachtet. So ist es auch bei geringer Körperkraft möglich, gegen einen kräftigeren und größeren Gegner zu bestehen. In der Realität gibt es nun mal keine faire Einteilung in Gewichtsklassen. Im Wing Tsun Kung Fu kommt es nicht auf durchtrainierte Muskelkraft an. Vielmehr werden die Muskelketten des gesamten Körpers in den Anwendungen einbezogen. So entsteht eine enorme Kraft. Dabei spielt Krafttraining oder Größe und Gewicht eher eine nachrangige Rolle. Die Körpereinheit ersetzt die Muskelkraft. So ist es auch nicht besonders kräftigen Personen möglich einen überlegenen Gegner im Angriffsfall zu stoppen.

Es werden Techniken mit Fauststößen, Fingerstichen, Handkantenschlägen oder Hammerfäusten gelehrt. Das komplette ADWT Wing Tsun System erreicht seine Effektivität und Stärke nicht durch reine Muskelkraft, sondern durch weiche, fließende und körpergesamteinheitliche Bewegungen. Die Kraft des Gegners wird durch trainierte Schritttechniken, Ausweichmanöver und passive Wendungen neutralisiert und sofort gegen ihn verwendet. Der WT Kämpfer „borgt“ sich quasi die Kraft seines Gegners. Es findet eine Gleichzeitigkeit von Angriff und Abwehr statt. Wing Tsun umfasst nur wenige Tritttechniken, die sehr effektiv und schnell zu erlernen sind. Ziele der Tritte im das Kniegelenk und der Unterleib des Gegners.

Eine weitere typische Anwendung im WT ist der Kettenfauststoß. Ein geübter WT Kämpfer kann mehrere Schläge pro Sekunde ausführen. Die Schnelligkeit wird im WT durch kurze und direkte Bewegungen optimiert. Kein Weg wird unnötig lang ausgeführt oder verlängert. Direkte und kurze Schläge ins Ziel sind im Kampf effektiv und entfalten Wirkungstreffer. Das Ziel der Selbstverteidigung liegt darin, den Angreifer so schnell wie möglich kampfunfähig zu machen bzw. sich aus einer gefährlichen Situation zu befreien. Es geht nicht darum mehrere Runden zu kämpfen und evtl. die meisten Punkte auf Grund besonderer Techniken wie im Kampfsport zu erhalten. Treu nach dem Motto „Je länger ein Gefecht andauert, desto größer ist die Gefahr getroffen zu werden.“ Begegne den Dingen in ihrer Entstehung wenn sie noch klein sind und nicht erst wenn sie riesig groß vor dir stehen.

Die Schnelligkeit ist vom Alter eines jeden abhängig. Jeder Mensch wird mit dem Alter langsamer. Jeder der sich lediglich auf seine Schnelligkeit verlässt, wird demzufolge irgendwann verlassen sein wenn er älter ist, weil er nicht mehr verteidigungsfähig sein wird. Also liegt das Augenmerk im Wing Tsun Kung Fu nicht nur auf Schnelligkeit. Wie schon erwähnt versuchen wir unsere Schnelligkeit durch Techniken und sehr kurze Wege zu erreichen. Techniken sind nicht Altersabhängig wie die Schnelligkeit.

Auch die Ausdauer wird in vielen Sportarten trainiert und ist für Wettkämpfe nötig. Ein trainierter WT Kämpfer ist im Stande einen Kampf in wenigen Sekunden zu beenden. Die Ausdauer an sich, ist somit keine entscheidende Fähigkeit für den Kampf in der Selbstverteidigung. Sportliche Wettkämpfe haben den sportlichen Gedanken im Vordergrund. Es geht in der Selbstverteidigung darum, eine Gefahr so schnell wie möglich zu beenden bzw. ihr zu entkommen. Je schneller dies gelingt, desto größer die Wahrscheinlichkeit unverletzt dieser Gefahr zu entkommen.

ADWT Wing Tsun Kung Fu ist kein Sport, sondern ein reines Selbstverteidigungssystem ohne Regeln! Wing Tsun Selbstverteidigung kennt keine Regeln, da der Angreifer auf der Straße auch keine Regeln kennt. Auch einen Ringrichter wird man vergeblich suchen. Auf einen Ehrenkodex sollte man von einem Schläger in keinem Fall vertrauen. Deshalb wird das ADWT Wing Tsun System ohne Regeln gelehrt, damit auf alle möglichen Angriffe reagiert werden kann. Um zu verdeutlichen welche Techniken im Kampfsport verboten sind, gibt es nachfolgend eine Auflistung einiger verbotener Techniken aus dem deutschen Regelwerk der MMA ( Mixed Martial Arts ) . Dass diese Regeln bei Wettkämpfen eingehalten werden ist vernünftig und unabdingbar für Kampfsport, ansonsten wäre es lebensgefährlich. Aber darauf vertrauen, dass diese Techniken nicht auf der Straße von einem Angreifer angewendet werden, sollte man niemals. Mehr als die Hälfte der nachfolgend aufgezählten Verbote findet man bei fast jeder Kneipenschlägerei oder Auseinandersetzung auf der Straße wieder.

Verbotene Techniken (nicht „erlaubte Techniken“ im Kampfsport MMA)

  1. Tritte und Kniestöße zum Kopf, wenn der Gegner mehr als nur die Fußsohlen am Boden hat
  2. 12 zu 6 Ellenbogen (auch zum Körper)
  3. Stompen ( Tritte mit Fuß/Schuh nach unten wenn der Gegner am Boden liegt) (Axtkicks sind erlaubt, Stomps im Stand zu den Füssen auch)
  4. Alle Angriffe auf die Wirbelsäule und den Hinterkopf
  5. Headbutts, sog. Kopfnüsse (egal wohin)
  6. Kicks mit den Hacken auf die Niere
  7. Angriffe (Greifen oder Schläge) zum Unterleib und zum Kehlkopf / Hals (und der Brust bei Frauen)
  8. Greifen in Nase, Mund, und Augen (und ggf. Cuts)
  9. Ellenbogen, Knie etc. auf Nase, Mund, und Augen drücken (und ggf. Cuts)
  10. Greifen der Kleidung und der Handschuhe des Gegners (eigene Kleidung darf gegriffen werden)
  11. Greifen des Schlüsselbeins
  12. Hebel der Finger- oder Zehgelenke (min 3.)
  13. anderes unsportliches Verhalten (Beißen, Haare ziehen, Spucken, Schimpfwörter etc.)
  14. Angriffe während eines Time out, nach dem Rundenende oder wenn der Gegner unter dem Schutz des Ringrichters ist

Sie werden bemerkt haben, dass diese Anwendungen und Techniken in einem Wettkampf zu Recht verboten sind, da sie in den meisten Fällen schwerwiegende Verletzungen hervorrufen. In der Realität werden sie jedoch angewandt. Ausnahmslos.

In der Realität kann also nicht darauf vertraut werden, dass ein Ringrichter eingreift oder der Gegner sich sein Opfer nach der entsprechenden fairen Gewichtsklasse aussucht bzw. seine Angriffe einstellt, sobald man auf dem Boden abklopft.

Ziel des Wing Tsun Kung Fu ist es, dass der WT Kämpfer sich gegen jede Gewichtsklasse erfolgreich verteidigen kann. In der Realität ist es häufig der Fall, dass sich Schläger und Streitsuchende keine „Gleichstarken“ oder „Stärkere“, sondern schwächere Gegner aussuchen. Allein auf Grund dieser Erkenntnis macht es keinen Sinn, eine funktionierende Selbstverteidigung nach Gewichtsklassen, Größe, Kraft oder Geschlecht einzuteilen.

Distanzen -Wing Tsun deckt alle Kampfdistanzen ab-

  1. Tritt Distanz
  2. Schlag Distanz
  3. Knie und Ellbogen Distanz
  4. Würfe / Kontertechniken
  5. Bodenkampf