WING TSUN TECHNIKEN
Typische Anwendung im WT ist der Kettenfauststoß. Ein geübter WT Kämpfer kann mehrere Schläge pro Sekunde ausführen. Im Wing Tsun wird auch besonders auf Technik der Bewegungen geachtet, um auch bei geringer Körperkraft gegen einen kräftigen Gegner zu bestehen In der Realität gibt es nun mal keine Gewichtsklassen.
Es werden Techniken mit Fauststößen, Fingerstichen, Handkantenschlägen oder Hammerfäusten gelehrt. Das komplette ADWT Wing Tsun System erreicht seine Effektivität und Stärke nicht durch reine Muskelkraft, sondern durch weiche, fließende und körpergesamteinheitliche Bewegungen.
Die Kraft des Gegners oder Überlegenheit wird durch trainierte Schritttechniken, Ausweichmanövern und passive Wendungen neutralisiert und sofort gegen ihn verwendet. Es findet eine Gleichzeitigkeit von Angriff und Abwehr statt. Der Angriff ist somit auch die Verteidigung.
Wing Tsun umfasst nur wenige Tritttechniken, die sehr effektiv und schnell zu erlernen sind. Ziele der Tritte im WT sind insbesondere Kniegelenk und Unterleib des Gegners. Wing Tsun deckt alle Kampfdistanzen ab:
- Tritt Distanz
- Schlag Distanz
- Knie und Ellbogen Distanz
- Würfe / Kontertechniken
- Bodenkampf
Im Wing Tsun Kung Fu kommt es nicht auf durchtrainierte Muskelkraft an. Vielmehr werden die Muskelketten des gesamten Körpers in den Anwendungen einbezogen. So entsteht eine enorme Kraft. Dabei spielt Krafttraining oder Größe und Gewicht eher eine nachrangige Rolle. Die Körpereinheit ersetzt die Muskelkraft. So ist es auch nicht besonders kräftigen Personen möglich einen überlegenen Gegner im Angriffsfall zu stoppen.
Die Schnelligkeit wird im WT durch kurze und direkte Bewegungen optimiert. Kein Weg wird unnötig lang ausgeführt oder verlängert. Direkte und kurze Schläge ins Ziel sind im Kampf effektiv und entfalten Wirkungstreffer. Schnelligkeit ist auch vom Alter eines jeden abhängig. Jeder Mensch wird mit dem Alter langsamer. Sich lediglich auf seine Schnelligkeit zu verlassen, wird demzufolge irgendwann nicht mehr verteidigungsfähig sein.
Ausdauer wird in vielen Sportarten trainiert und ist für Wettkämpfe nötig. Ein trainierter WT Kämpfer ist im Stande einen Kampf in wenigen Sekunden zu beenden. Die Ausdauer an sich ist somit keine entscheidende Fähigkeit für den Kampf in der Selbstverteidigung. Sportliche Wettkämpfe haben den sportlichen Gedanken im Vordergrund. ADWT Wing Tsun Kung Fu ist jedoch kein Sport, sondern ein Selbstverteidigungssystem ohne Regeln!
Selbstverteidigung kennt keine Regeln, da der Angreifer auf der Straße auch keine Regeln kennt. Auch einen Ringrichter wird man vergeblich suchen. An einen Ehrenkodex wird sich in keinem Fall gehalten. Deshalb wird das ADWT Wing Tsun System ohne Regeln gelehrt.
Nachfolgend sind einige verbotene Techniken aus dem deutschen Regelwerk der MMA – Mixed Martial Arts – aufgezählt. Dass diese Regeln bei Wettkämpfen eingehalten werden ist vernünftig und unabdingbar. Darauf vertrauen, dass diese Techniken jedoch nicht auf der Straße bei einem Angriff angewendet werden, sollte man niemals. Mehr als die Hälfte der nachfolgend aufgezählten Verbote findet man bei fast jeder Kneipenschlägerei oder Auseinandersetzung auf der Straße wieder:
Verbotene Techniken (Aufzählung von nicht „erlaubten Techniken“ aus dem Regelwerk der MMA Deutschland)
- Tritte und Kniestöße zum Kopf, wenn der Gegner mehr als nur die Fußsohlen am Boden hat
- 12 zu 6 Ellenbogen (auch zum Körper)
- Stompen wenn der Gegner am Boden liegt (Axtkicks sind erlaubt, Stomps im Stand zu den Füssen auch)
- Alle Angriffe auf die Wirbelsäule und den Hinterkopf
- Headbutts, sog. Kopfnüsse (egal wohin)
- Kicks mit dem Hacken auf die Niere
- Angriffe (Greifen oder Schläge) zum Unterleib und zum Kehlkopf / Hals (und der Brust bei Frauen)
- Greifen in Nase, Mund, und Augen (und ggf. Cuts)
- Ellenbogen, Knie etc. auf Nase, Mund, und Augen drücken (und ggf. Cuts)
- Greifen der Kleidung und der Handschuhe des Gegners (eigene Kleidung darf gegriffen werden)
- Greifen des Schlüsselbeins
- Hebel der Finger- oder Zehgelenke (min 3.)
- anderes unsportliches Verhalten (Beißen, Haare ziehen, Spucken, Schimpfwörter etc.)
- Angriffe während eines Time out, nach dem Rundenende oder wenn der Gegner unter dem Schutz des Ringrichters ist
In der Realität kann nicht darauf vertraut werden, dass ein Ringrichter eingreift oder der Gegner sich sein Opfer nach der entsprechenden fairen Gewichtsklasse aussucht. Deshalb gibt es im ADWT Wing Tsun keine Regeln. Ein gegenwärtiger Angriff eines starken Gegners muss so schnell wie möglich beendet werden, bzw man muss so schnell wie möglich der Gefahr entkommen. Das kann auch mit gefährlichen Techniken passieren. Es geht dabei nicht um den sportlichen Wettkampf sondern um die eigene Gesundheit und den reinen Selbstverteidigungsgedanken.